August 31, 2021

Schwarze Carbon Black-Pigmente und Recycling

Auswirkungen von schwarze carbon black-pigmente auf den recyclingprozess

Bevor wir in den Recycling-Aspekt eintauchen, lassen Sie uns herausfinden, was Carbon Black ist.

Was ist Carbon Black?

Carbon Black besteht hauptsächlich aus Ruß. Dieser besteht aus feinen Kohlenstoff-Partikeln. Die unterschiedlichen Eigenschaften von Carbon Black werden bei der Herstellung durch die teilweise Verbrennung von Öl oder Gas gesteuert. Der internationale Farbindex ist PBK-7.  Ruß wird in vielen verschiedenen Anwendungen eingesetzt, vom Zeitungsdruckfarben bis hin zu High-Tech-Materialien.

Was sind die Anwendungen von Carbon Black?

Eine große Menge Ruß wird vor allem in Reifen als Gummiverstärkung eingesetzt. Ruß ist auch als Schwarzpigment ein hervorragendes Färbemittel und wird daher häufig in Druckfarben, Lacken und Tonern eingesetzt. Darüber hinaus wird Ruß in einer Vielzahl von anderen Anwendungen als elektrisch leitfähiges Mittel verwendet, z. B. in antistatischen Filmen, Fasern und Speicherplatten.

Warum stellt Carbon Black ein Problem im Recyclingprozess dar?

Ein wichtiger Aspekt des Recyclings ist die Verwendung von Farben, die während des Prozesses erkennbar sind und eine korrekte Sortierung ermöglichen. Ruß spielt in diesem Szenario eine wichtige Rolle:

Der Recyclingprozess umfasst mehrere Schritte – Sammlung, Sortierung und Recycling. Nachdem der Hausmüll gesammelt wurde, muss er durch optimale Sortierung für das Recycling vorbereitet werden. Die Sortierung erfolgt nach Material, wie z. B. Papier/Karton, Metall, flexible und starre Kunststoffe. Starre Kunststoffe werden nach Typ sortiert, was bedeutet, dass (HD/LD)PE, PET und PP für separate Recyclingströme sortiert werden. Die Entscheidung, welche Arten von Kunststoff recycelt werden, hängt vom jeweiligen Land ab.

Um korrekt sortiert werden zu können, muss die Verpackung vom Nah-Infrarot-Sensor (NIR) erkannt werden. Dieser Sensor detektiert die Art des Polymers, indem er Licht auf die Oberfläche der Verpackung wirft und den Bereich des Lichts identifiziert, der vom Großteil des Polymers reflektiert wird. Dies ist für jeden Polymertyp speziell, z. B. PE, PET, PP usw. Wenn es nicht möglich ist die Oberfläche der Verpackung zu erkennen, kann die Verpackung nicht sortiert werden. Sie wird dann zur Verbrennung oder Deponierung aussortiert.

Rußhaltige Farben sind ein großes Problem für NIR. Carbon Black (Ruß) absorbiert das Licht des NIR und der Sensor erkennt keine Reflektion. Die Verwendung von rußhaltigen Farben für Verpackungen ist daher nicht vorteilhaft für das Recycling, weil keine Identifizierung des Materials erfolgt und daher aussortiert wird. Nicht nur die Farbe Schwarz kann Carbon Black enthalten, auch andere (dunkle) Farben können einen minimalen Anteil aufweisen, was die Recyclingfähigkeit der gesamten Verpackung beeinträchtigt.

Um diesen Prozess zu vermeiden, arbeiten wir derzeit daran, alternative schwarze Farbstoffe zu finden und alle anderen Farben zu identifizieren, die Carbon Black enthalten. Mit dieser „kleinen“ Anpassung reduzieren wir die Verbrennung und Deponierung von Wertstoffen und ermöglichen deren Recycling und somit Wiederverwendung.

Neue EU-Steuer auf nicht recycelte Kunststoffverpackungsabfälle

Recycling ist das große Thema: Die EU hat beschlossen, ab dem 1. Januar 2021 eine Steuer auf nicht recycelte Kunststoffverpackungsabfälle einzuführen. Die Höhe der Steuer von 0,80 €/kg wird  für alle Mitgliedsstaaten als Teil des Covid-19 Pandemie-Konjunkturpakets anfallen, wobei alle Einnahmen an die EU gehen. Über Neuerungen halten wir Sie selbstverständlich auf dem Laufenden.

Fazit: Wir werden uns umso mehr darauf konzentrieren, unsere Verpackungen recyclingfähig zu gestalten und unsere Kunden zu beraten, um hohe Gebühren zu vermeiden.

Aufgrund der raschen Entwicklung der Nachhaltigkeit in der Verpackungsbranche sowie lokaler Unterschiede bei Recyclingprozessen und Gesetzen dienen die in diesem Dokument enthaltenen Informationen nur zur Information.
Wir empfehlen Ihnen, das Update Ihrer örtlichen Vorschriften zu überprüfen.